Storyblok oder Contentful: Welches CMS ist das richtige für Dich?

Das Content Management System (CMS) ist eine wesentliche Komponente jedes E-Commerce-Projekts, da es die Verwaltung, Erstellung und Veröffentlichung von nicht nur Shop-Inhalten, sondern auch von Landingpages und anderen wichtigen Elementen ermöglicht. Vor der Entscheidung für das richtige CMS ist es daher wichtig, die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen sorgfältig abzuwägen. In diesem Artikel vergleichen wir die beiden beliebten CMS-Plattformen Storyblok und Contentful und unterstützen Dich bei der Auswahl des optimalen CMS für Dein E-Commerce-Projekt.

26
April
 
2024
Christina Föllmann

Ein Content-Management-System (CMS) ist ein essenzielles Tool für Online-Shops, das als zentrale Plattform für digitale Ressourcen eines Unternehmens fungiert. Es ermöglicht gemeinschaftliche Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung von Inhalten sowie deren effiziente Organisation und Personalisierung. Ein CMS unterstützt die Verwaltung von Inhalten für Webseiten, Apps und weitere digitale Medienformen, indem es eine benutzerfreundliche Schnittstelle bereitstellt, um Inhalte zu erstellen, zu bearbeiten und zu organisieren.

Headless CMS

Die moderne Form des CMS ist das Headless CMS, bei dem das Backend vom Frontend (Head) losgelöst ist, was es "kopflos" im Backend funktionieren lässt. Im Sinne der MACH-Architektur zeichnet sich ein Headless CMS durch eine modulare Struktur und das API-First-Prinzip aus. Anders als herkömmliche CMS ermöglicht es eine nahtlose Verbindung des Contents mit verschiedenen Kanälen wie Websites, Apps oder Online-Shops. Die strukturierte und formatneutrale Speicherung von Inhalten im Backend erlaubt die Nutzung beliebiger Programmiersprachen und eine flexible Ausgabe auf unterschiedlichen Frontends, was eine individuelle Anpassung für jeden Kanal ermöglicht. Diese Flexibilität und Effizienz machen Headless CMS zur idealen Wahl für Unternehmen, die Omnichannel-Marketing betreiben und ein konsistentes Benutzererlebnis über alle Plattformen hinweg bieten möchten.

Sowohl Storyblok und Contentful sind Headless CMS-Tools. Sie basieren auf der MACH-Architektur und sind deshalb Cloud-native, API-first und bauen auf Microservices auf. Für die Entwicklung setzen Storyblok und Contentful auf einen komponentenbasierten Entwicklungsansatz, der Entwicklern die Freiheit bietet, jede gewünschte Technologie oder Frontend-Framework zu verwenden. Darüber hinaus unterstützen sie beliebte JavaScript-Frameworks wie Gatsby, Next.js und Nuxt.js, was ihre Flexibilität weiter erhöht.

Storyblok

Das Besondere an Storyblok ist seine Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit für Entwicklung, Marketing und Content-Management. Der Visual Editor ermöglicht es Teams, ansprechende Inhalte einfach zu erstellen und in Echtzeit zu überprüfen und verkürzt so die Time-to-Market erheblich. Mit seiner Plattform-agnostischen Natur ist Storyblok vielseitig einsetzbar und bietet Entwicklern einen flexiblen Backend-Service, der benutzerdefinierte Plugins und verschiedene Integrationen unterstützt. Die klare Trennung zwischen "Stories" und "Bloks" erleichtert sowohl Content-Erstellern als auch Entwicklern das Verständnis und beschleunigt oft die Umsetzung von Features im Vergleich zu anderen Anbietern.

Contentful

Mit seinem App-Framework ermöglicht Contentful es Entwicklern, die Funktionalität der Plattform individuell anzupassen und Content-Workflows zu automatisieren. Besonders erwähnenswert ist auch die Unterstützung mehrerer Entwicklungsumgebungen, die es Unternehmen ermöglicht, komplexe Projekte mit mehreren Sprachen und Benutzersegmenten nahtlos zu verwalten. Mit der flexiblen Architektur von Contentful können digitale Präsenz ohne Einschränkungen gestaltet und skaliert werden. Darüber hinaus bietet Contentful Plugins für leistungsstarke Static-Site-Generator-Sprachen sowie einen visuellen Modellierer, der die Zusammenarbeit bei der Einrichtung von Inhaltsstrukturen erleichtert.

Die beiden CMS-Tools im direkten Vergleich

  1. Integration, Skalierbarkeit, Flexibilität

Apropos Flexibilität: Dank der MACH-Architektur mit API-first-Ansatz ermöglicht Storyblok eine nahtlose Integration in zahlreiche Technologien und ist daher für verschiedene digitale Ökosysteme geeignet. Im Vergleich zu Contentful sind die APIs von Storyblok weniger ausgefeilt und die Erweiterbarkeit begrenzt, was jedoch bei Projekten mit weniger komplexen Integrationsanforderungen kaum ein Problem darstellt. Darüber hinaus bietet Storyblok ein eigenes Technologie-Ökosystem mit Integrationen in den Bereichen Marketing, Suche, Lokalisierung, Personalisierung und E-Commerce.  

Contentful bietet eine umfassende Unterstützung für anspruchsvolle Integrationen und die Synchronisation von Inhalten. Mit einem Marktplatz für Integrationen und der Möglichkeit, eigene Apps mit dem App Framework zu erstellen, ist die Plattform gut ausgestattet, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. Dank seiner flexiblen Inhaltsmodellierung im API-first-Ansatz haben Entwickler die Freiheit, das CMS maßgeschneidert an das Unternehmen anzupassen und zu erweitern.

Beide CMS-Anbieter reichen sich in puncto Skalierbarkeit das Wasser, denn sie können jederzeit mit den Anforderungen Deines Unternehmens wachsen.

  1. Benutzerfreundlichkeit

Dank des blockbasierten Ansatzes können auch technisch weniger versierte Benutzer Inhalte problemlos erstellen und verwalten. Die Organisation von Storys in Ordnern sowie ein integrierter Mechanismus zum Abrufen von Inhalten basierend auf Ordnerpfaden erleichtern die Arbeit von Redakteuren und Entwicklern erheblich. Allerdings erfordert die Nutzung von Storyblok möglicherweise eine gewisse Einarbeitungszeit für Entwicklungsteams, um sich mit den Konzepten von Spaces und Storys sowie den Funktionen von Storyblok vertraut zu machen.

Bei Contentful kann die Einarbeitung eine steilere Lernkurve erfordern. Es richtet sich stärker an Entwickler und bietet robuste Funktionen, was jedoch zu anfänglicher Komplexität für neue Benutzer führen kann. Die visuellen Bearbeitungsfunktionen sind zwar vorhanden, aber die Organisation der Inhalte gestaltet sich im Vergleich zu Storyblok wesentlich komplexer. Die Flexibilität von Contentful in Bezug auf die Modellierung von Inhalten erfordert ein Verständnis strukturierter Daten und die Integration fortgeschrittener Funktionen kann eine gründliche Auseinandersetzung mit der Software erfordern.

  1. Assets

Die Verwaltung von Assets bei Storyblok wird in farblich anpassbaren und übersichtlichen Ordnern strukturiert - Dies gilt sowohl für Content als auch für Medien. Neben Tags können auch weitere Informationen zu den Assets hinterlegt werden und es gibt die Möglichkeit, Bilder im eigenen Image Editor zu bearbeiten.

Die Mediendatenbank bei Contentful ist im Vergleich sehr rudimentär. Zwar können auch hier die Inhalte vertaggt werden, sie werden jedoch in einer unstrukturierten Liste untereinander angezeigt und lassen sich nicht übersichtlich anordnen.  

  1. Content Erstellung, Management und Bereitstellung

Storyblok zeichnet sich im redaktionellen Bereich durch seinen visuellen Editor aus, der eine intuitive Oberfläche bietet und den Prozess der Inhaltserstellung und -verwaltung erleichtert. Der Visual Editor ermöglicht es Editoren, Änderungen in Echtzeit direkt auf der Website und auf verschiedenen Displaygrößen zu sehen, ohne dass eine Veröffentlichung erforderlich ist. Das einfache Positionieren von Inhaltsblöcken per Drag-and-Drop erleichtert auch nicht-technischen Teammitgliedern die Pflege und Veröffentlichung von Inhalten. Darüber hinaus ermöglicht der API-first-Ansatz eine effiziente Bereitstellung von Inhalten für jedes Frontend, wobei sowohl REST- als auch GraphQL-APIs zur Verfügung stehen.

Contentful hingegen bietet einen Rich-Text- oder Markdown-Editor, dem jedoch eine Vorschaufunktion wie bei Storyblok fehlt. Ebenfalls ermöglicht das API-first-Design von Contentful eine zuverlässige Bereitstellung von Inhalten über verschiedene Plattformen hinweg. Ähnlich wie bei Storyblok erfolgt dies bei Contentful über REST- oder GraphQL-APIs.

  1. Seitenübergreifender Content

Im Storyblok-System sind die Inhalte jeweils auf eine einzelne Seite beschränkt. Wird an einem Content-Element Veränderungen vorgenommen, das auf mehreren Seiten in identischer Form verwendet werden soll, so müssen diese Veränderungen auf allen betroffenen Seiten manuell wiederholt werden. Das verringert zwar die Flexibilität, sorgt aber für eine leichtere Auffindbarkeit der Inhalte im System.

Bei Contentful hingegen sind die Inhalte nicht auf eine einzige Seite beschränkt, weshalb das Content-Element lediglich einmal angepasst werden muss. Die Änderung an einem Content-Element wird automatisch auf allen Seiten übernommen, auf denen das Element eingebettet ist. Das kann jedoch die Liste der Inhalte unübersichtlich machen. Dennoch kann diese Funktionalität, besonders bei größeren Projekten, eine erhebliche Zeitersparnis beim redaktionellen Aufwand ermöglichen.

  1. Kollaboration  

Storyblok verfügt über eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die die gemeinsame redaktionelle Arbeit im Team erleichtern und mehreren Benutzern ermöglichen, den Inhalt einer Anwendung gemeinsam zu erstellen und zu verwalten. Dazu gehören Tools wie rollenbasierte Zugriffskontrolle, die Historie und Workflows. Letztere sind allerdings deutlich eingeschränkter als bei Contentful.

Hingegen bietet Contentful eine umfassendere Lösung für gemeinsames Arbeiten: Neben einer Versionsverwaltung ermöglicht die benutzerfreundliche Workflow-App individuelle Anpassungen von Workflows. Zusätzlich erleichtert Contentful Collaboration eine schnelle Kommunikation zwischen Teammitgliedern, den Austausch wichtiger Informationen und gemeinsame Aufgabenbearbeitung sowie zeitnahe Rückmeldungen.

Contentful erlaubt auch das Teilen und Vererben von Inhalten und Strukturen über Spaces hinweg. Dadurch können Unternehmen Inhalte und Objekt-Typen zentral definieren und auf unterschiedliche Websites anwenden. Besonders erwähnenswert ist das Environment-Konzept: Innerhalb eines Spaces ermöglichen Environments, die als Container-Entitäten fungieren, die Erstellung und Pflege mehrerer Versionen eines Inhaltstyps sowie isolierte Änderungen an diesen.

Insgesamt bietet Contentful größere Möglichkeiten für die Kollaboration durch seine ausgefeilte Prozess- und Rechtelogik, weshalb es sich vor allem für komplexere Organisationen eignet.

  1. Kostenstruktur

Das Storyblok CMS ist in verschiedenen Preismodellen verfügbar: Die kostenlose Version eignet sich für sehr kleine Projekte, während komplexere Projekte und Unternehmen von den umfangreichen Funktionen des kostenpflichtigen Lizenzmodells profitieren. Die insgesamt flexible Preisgestaltung macht es für Unternehmen in verschiedenen Entwicklungsstadien attraktiv.

Im Vergleich dazu ist das Preissystem des Contentful CMS darauf ausgerichtet, mit den sich ändernden Anforderungen von Unternehmen zu wachsen. Während Contentful möglicherweise teurer für sehr kleine Projekte ist, bietet es umfangreiche Funktionen, die für größere digitale Projekte unverzichtbar sind.

Contentful und Storyblok in unseren Projekten

Je nach Anforderung unserer Kundenprojekte setzen wir entweder auf Contentful oder auf Storyblok – beide CMS kommen gemäß ihrer jeweiligen Stärken zum Einsatz.

Egal ob Storyblok oder doch Contentful – wir von kernpunkt sind Experten für beide CMS. Mit unserer langjährigen Erfahrung als zertifizierter MACH Systems Integrator können wir Dich bei der Wahl des perfekten CMS für Dein E-Commerce-Projekt gezielt beraten und es gemeinsam in den Technologie-Stack Deines E-Commerce-Projekts integrieren. Du hast Fragen? Dann melde Dich bei uns und wir unterstützen Dich dabei, dass Deine Inhalte optimal auf allen digitalen Kanälen und Endgeräten ausgespielt werden.

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