Black Friday & Cyber Week: Die neue Realität im E-Commerce

Black Friday und Cyber Week 2025: Die neue Realität im E-Commerce

Black Friday und Cyber Week 2025 liegen hinter uns, doch sie waren weder Boom noch Bust. Die Peak-Saison zeigt klar, wohin sich der digitale Handel bewegt: mehr Traffic, mehr Planung, mehr Technologie, aber weniger impulsgetriebene Kaufexplosionen.

Friday
12
December
 
2025
Mike Schnoor

Der Peak bleibt, hat sich jedoch verändert

Das Jahr 2025 brachte erneut Rekordzahlen im digitalen Handel, doch das Narrativ hat sich gewandelt. Die Konsumentinnen und Konsumenten kennen Black Friday wie kaum ein anderes Event, aber sie agieren rationaler. Zwar bleibt die Kaufabsicht hoch, aber die Ausgabebereitschaft stagniert. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten kaufen Menschen bewusster ein als je zuvor. Preisvergleiche, wochen- wenn nicht gar monatelange Beobachtungen, KI-gestützte Tools und mobile First-Screens prägen die Entscheidungen. Der Traffic steigt weiter – inzwischen bei über 70 Prozent via mobile Devices, aber spontane Impulskäufe verlieren an Bedeutung. Rabattaktionen werden früher gestartet, die Werbekampagnen laufen länger und die klassische Black-Friday-Spitze verteilt sich zunehmend auf ganze Wochen.

International zeigt sich ein vergleichbares Bild: Weniger der eine Tag besitzt Relevanz, vielmehr entwickelt sich eine kleine Rabattsaison. Viele Marken arbeiten längst mit adaptierten Begriffen wie „Black Week“ oder „Black November“, nachdem schon längst der „Cyber Monday“ zur „Cyber Week“ umdeklariert wurde. Kurz: Der Black Friday sorgt nicht für den zentralen Ausnahmezustand im Handel, sondern wirkt als ein fest verankerter Taktgeber im Jahreskalender – nur eben ohne die alten Wachstumsreserven.

Auch im kernpunkt Team wurde zu Black Friday & Cyber Week vieles digital bestellt und direkt ausgeliefert.
Auch im kernpunkt Team wurde zu Black Friday & Cyber Week vieles digital bestellt und direkt ausgeliefert.

Technologie entscheidet: Performance, Suche und Skalierbarkeit

Steigen Traffic und Erwartungshaltung, rückt die Technologie in den Mittelpunkt. 2025 wurde erneut deutlich, dass Systeme fehlerfrei funktionieren müssen, da der Umsatz sonst sofort weg ist.

Unsere Partner spielen eindrucksvoll mit ihren digitalen Muskeln: commercetools demonstrierte das mit 100 Prozent Uptime und 31 Millionen verarbeiteten Bestellungen allein in der Cyber Week. Die commercetools Plattform stemmte 6.800 Orders pro Minute und ein GMV von 4,5 Milliarden Dollar. Algolia zeigte wiederum, wie wichtig die leistungsfähige Suche inzwischen geworden ist: Algolia AI Search lieferte 184 Milliarden Suchanfragen im November und über 99,999 Prozent Verfügbarkeit. Insgesamt verzeichnete Algolia einen massiven Anstieg komplexer, KI-beeinflusster Queries. Wichtiger als die einzelne Spitze ist dabei die Dauerbelastung: Bereits in den Tagen vor dem eigentlichen Aktionswochenende liegen mit Milliarden von Content-Auslieferungen knapp unter Black-Friday-Niveau und verlängern den Peak-Moment faktisch zu einer mehrwöchigen Hochlastphase.

Auf der Content-Seite war dieser Druck ebenfalls klar messbar: Contentful verarbeitete im Retail-Segment am Black Friday 2025 rund 4,6 Milliarden API-Requests und kurz darauf am Cyber Monday weitere 4,3 Milliarden Abrufe. Das entspricht jeweils einem Wachstum von gut einem Drittel gegenüber dem Vorjahr – bei durchgehend 99,99 Prozent Uptime. Jede dieser Anfragen steht für ein Stück Content in der Customer Journey: Produktdetails, Bilder, Texte, Videos, Preise oder Promotionaktionen machen sichtbar, welche Rolle Composable getriebene Systemarchitekturen inzwischen für verlässliche Commerce-Erlebnisse spielen.

Kurzum: Die Suchintentionen wurden granularer, das Suchvolumen stieg zweistellig, der Content sorgte für automatisch personalisierte Erlebnisse, die Commerce-Engine brachte verlässlichen Umsatz. Gerade Shopping-Kategorien wie Pet Products, Fashion oder Health zeigten starkes Wachstum. Gleichzeitig verschieben Agentic-AI-Lösungen das Systemdesign: Tools wie ChatGPT, Perplexity oder Google’s Shopping Agents erzeugen enorme Mengen automatisierter Requests fürProduktdaten, Verfügbarkeiten, Preischecks, Empfehlungen. Das erhöht die Last auf Commerce-Stacks signifikant.

Rund um Black Friday und Cyber Monday lautet die Frage nicht mehr, ob eine Composable Systemarchitektur den Peak-Traffic hält, sondern ob sie eine intelligente, dauerhafte Hochlast trägt, die über Wochen hinweg mit Millionen paralleler Such- und Dateninteraktionen ein herkömmliches Shopsystem in die Knie zwingen würde.

Unsere Kollegin entpackt eine Lieferung von neuen Mäusen.
Unsere Kollegin entpackt eine Lieferung von neuen Mäusen.

Konsumverhalten 2025: informierter, kritischer, planvoller

Weltweit betrachtet gingen die Shopperinnen und Shopper deutlich datengestützter vor. Sie nutzen neben den gängigen Vergleichstools immer häufiger künstliche Intelligenz für Preisanalysen, Reviews, Produktvergleiche und Inspiration. Gleichzeitig bleiben sie vorsichtig: Zwar informieren sich knapp die Hälfte über verschiedene AI-Tools wie ChatGPT oder CoPilot, aber zurzeit ist nur ein Viertel von ihnen bereit, direkt über KI-Systeme zu kaufen.

Zudem stagnieren die Ausgaben, denn mit rund 5,8 Milliarden Euro ist der Gesamtumsatz am Black Friday in Deutschland leicht unter dem Vorjahresniveau. Das liegt einerseits an der wirtschaftlichen Unsicherheit, andererseits auch daran, dass Konsumentinnen und Konsumenten längst gelernt haben, zwischen echten und vermeintlichen Deals zu unterscheiden.

In der Betrachtung einzelner Branchen zeigt sich ein divergentes Bild: Beauty, Fashion, Gaming und Smart Home profitieren stark. Hingegen laufen Möbel und klassische Unterhaltungselektronik stabil bis rückläufig, weil Kundinnen und Kunden auf echte Preisbrecher warten. Klar ist, dass der Kaufprozess länger, bewusster und technischer wird. Die Customer Journey verzweigt sich über Preisverläufe, Wunschlisten, mobile Entdeckung und KI-Empfehlungen. Händler mit schnellen Checkouts, Wallet-Payments und transparenter Preisgestaltung gewinnen deutlich höhere Conversion Rates.

Eine neue Tastatur hilft, Texte wie diesen hier über Black Friday und Cyber Week zu schreiben.
Eine neue Tastatur hilft, Texte wie diesen hier über Black Friday und Cyber Week zu schreiben.

Fazit: Black Friday ist nicht passé, aber er ist erwachsen geworden

Das Jahr 2025 scheint einen Wendepunkt zu markieren. Der Black Friday existiert mit dem Cyber Monday zwar weiter, aber er funktioniert einfach anders. Gerade im mittlerweile entzerrten Vorweihnachtsgeschäft bleibt das Shopping-Event relevant, weil Konsumentinnen und Konsumenten gezielt nach echten Angeboten suchen und Marken das Event weiterhin strategisch nutzen. Er verliert jedoch an Exklusivität, weil der ursprüngliche Peak über Wochen hinweg verteilt wird, die Käufe rationaler werden und technologische Faktoren wie Performance, Suche und Skalierung den Ausschlag geben.

Für Händler entsteht Erfolg nicht durch den höchsten Rabatt, sondern durch eine belastbare Plattform, präzise Suche, schnelle Checkout-Prozesse und ein sauberes Datenfundament. Die Zukunft dieser Rabattschlachten liegt in der Fähigkeit, planbare und unplanbare Lasten gleichermaßen zu beherrschen und in der strukturierten Begleitung einer informierten, KI-affinen Kundschaft.

Digitale Commerce Peaks wie Black Friday und Cyber Monday werden komplexer. Wir unterstützen Marken, Hersteller und Produzenten dabei, skalierbare Commerce-Architekturen aufzubauen, performante Such- und Produktdatenprozesse zu etablieren und die technische Grundlage für wachsende AI-Nutzung zu schaffen. Mit unseren Partnern wie commercetools, Algolia und Contentful entwickeln wir Composable-Plattformen, die solche saisonalen Belastungen nicht nur überstehen, sondern für Wachstum nutzen. Sprich mit uns, wenn Du Deinen Umsatz im nächsten Jahr ausbauen willst.

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