Shopsystemvergleich: SAP Commerce Cloud

Auf der Suche nach dem optimalen Shopsystem bist Du sicher auch auf die SAP Commerce Cloud gestoßen. In Teil acht unseres Shopsystemvergleichs analysieren wir die SAP-Lösung: Wofür eignet sie sich besonders gut und wo liegen die Herausforderungen? Anhand von Expertenmeinungen und dem kernpunkt Analyst Score kannst Du entscheiden, ob die SAP Commerce Cloud die richtige Wahl für Dein E-Commerce-Projekt ist.

07
June
 
2024
Christina Föllmann

Was ist die SAP Commerce Cloud?

SAP, ein führender Anbieter von Unternehmensanwendungen und -dienstleistungen, gründete die SAP Commerce Cloud (ehemals SAP Hybris Commerce bzw. SAP Hybris) im Jahr 1972 und hat seinen Hauptsitz in Walldorf, Deutschland. Die Shoplösung ist gleichermaßen für B2B- als auch für B2C-, D2C-, B2B2C- und Marktplatz-Commerce geeignet. Die Cloud-native und API-basierte Headless-Commerce-Plattform wird durch mandantenfähige SaaS-Komponenten wie SAP Intelligent Selling Services (ISS) und SAP Order Management Services (OMS) ergänzt und wird auf der Alibaba Cloud, AWS Cloud, Google Cloud, IBM Cloud und Microsoft Cloud betrieben. Das System kann sowohl in einer Standard Edition als auch in einer Professional Edition erworben werden. Die Preise sind nur auf Anfrage erhältlich.

Die Stärken der SAP Shoplösung

Als Teil des renommierten SAP-Ökosystems genießt die SAP Commerce Cloud einen hohen Bekanntheitsgrad im Bereich der B2B-Plattformen für den digitalen Handel und verfügt über ein großes Netzwerk von Partnern und Entwicklern. Diese Marktbekanntheit und die starke Präsenz von SAP im digitalen Handel zeugen von der Innovationskraft der Plattform, insbesondere bei der Integration generativer KI-Technologien.

Der Einsatz von Cloud-nativen Technologien, Microservice-Erweiterungen über die SAP Business Technology Platform (BTP) und Kyma Runtime sowie vorgefertigte Integrationen mit der SAP Cloud Platform Integration (CPI) als Middleware stellen die Skalierbarkeit und Erweiterbarkeit der Plattform sicher. Und dank des breiten CX-Portfolios von SAP, das Anwendungen wie CRM, Marketing, CPQ und Service umfasst, profitieren Unternehmen von nahtlosen Integrationen und umfassender Unterstützung für Front- und Back-Office-Anwendungen.

Die SAP Commerce Cloud punktet dabei mit ihrer Flexibilität. Sie kann sowohl als integrierte Lösung als auch als Headless bzw. Composable SaaS-Plattform betrieben werden. Darüber hinaus unterstützt die SAP Commerce Cloud innovative B2B-, B2C- und D2C-Szenarien sowie Marktplätze auf einer einzigen Plattform. Mit dem API-First-Ansatz und der SAP Composable Storefront (ehemals „Spartacus“) lassen sich Headless Commerce-Szenarien einfach realisieren, so dass neue Vertriebskanäle und Kundenkontaktpunkte ohne Beeinträchtigung der Kernfunktionen implementiert werden können.

Hervorzuheben ist auch die moderne Benutzeroberfläche des Admin-Dashboards, das die Navigation durch eine Vielzahl von Funktionen und Workflows erleichtert. Auch der benutzerfreundliche WYSIWYG-Editor erleichtert die Pflege des Frontends. Das native Product Content Management (PCM) bietet darüber hinaus integrierte Werkzeuge für Datenqualität, Statusanzeige und Datenanreicherung. Unternehmen mit komplexen Katalogen und Geschäftsprozessen können alles an einem Ort verwalten und mehrere Sites zentral konfigurieren, was durch das Multisite-Konzept unterstützt wird.

Die SAP Commerce Cloud ermöglicht eine dynamische Anpassung an Marktveränderungen durch Personalisierung in Echtzeit und fungiert als Single Source of Truth, wodurch mehrere Datenhaltungssysteme überflüssig werden. Das Ergebnis sind datengesteuerte Merchandising-Strategien und ein optimiertes Kundenerlebnis.

Diese Schwächen solltest Du beachten

Eine große Herausforderung ist das Fehlen einer vollständigen Multitenant-Fähigkeit. Zwar sind einige Services der SAP Commerce Cloud bereits mandantenfähig, die Gesamtlösung ist jedoch noch nicht vollständig dafür befähigt.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Dekomponierbarkeit der Kernmodule der SAP Commerce Cloud wie Intelligent Selling Services, OMS und Omnichannel Pricing and Promotion. Die monolithische Kernstruktur der Commerce-Plattform bleibt ein Hindernis und schränkt die Decoupled Storefront-Funktionalität ein, da die Composable Storefront auf dem Angular-Framework basiert und standardmäßig mit dem SmartEdit CMS arbeitet. Entwicklungsteams, die stattdessen eine React-basierte Storefront bevorzugen, müssen zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um diese zu implementieren, sei es durch Plugins von Drittanbietern oder individuell erstellte Storefronts. Auch die Integration von Best-of-Breed-Lösungen erfordert mehr Aufwand, da SAP über weniger vorintegrierte Drittanwendungen verfügt. Somit ist die SAP Commerce Cloud auch nicht MACH-ready.

Darüber hinaus ist die Plattform eher für größere Unternehmen mit komplexen Geschäftsanforderungen optimiert. Kleinere Unternehmen könnten Schwierigkeiten haben, die umfassenden Funktionen der SAP Commerce Cloud effizient zu nutzen. Die Plattform eignet sich am besten für komplexe Unternehmen mit hohen Investitionen in SAP ERP und umfangreichen On-Premise-Installationen.

So sehen die Experten das SAP-System

Während sowohl die SAP Commerce Cloud sowohl in der IDC MarketScape 2023-2024 als auch in der Forrester Wave Commerce Solutions For B2B, Q2 2024 als Contender eingestuft wird, sieht Gartner die SAP-Lösung im Magic Quadrant 2023 als Leader. Auch die Community-Bewertung auf OMR Reviews fällt mit 4,1 Sternen positiv aus.

Die SAP Commerce Cloud erreicht 54,31 von 100 Punkten im kernpunkt Analyst Score.

Daraus ergibt sich ein kernpunkt Analyst Score von 54,31 von 100 Punkten, wodurch die SAP Commerce Cloud in unserem Shopsystemvergleich auf dem sechsten Platz landet.

Factsheet zur SAP Commerce Cloud

  • Name, Gründung, Firmensitz: SAP wurde 1972 in Walldorf gegründet. CEO ist Christian Klein.
  • Serverstandort / DSGVO: Server weltweit, DSGVO-konform
  • Partnerlandschaft: über 3.000 Partner weltweit
  • Produktkonzept: SaaS
  • Produkttechnologie: Java, SAP HANA, Node.js, Python, SAPUI5, HTML5
  • Einsatzbereich: B2B, B2C, D2C und B2B2C, Marktplätze
  • Technische Eigenschaften: SAP bietet mit der Commerce Cloud eine klassisch monolithische E-Commerce-Lösung mit Fokus auf die Digitalisierung klassischer Sales- und Retailprozesse. Mit Spartacus gibt es einen grundlegenden Ansatz zur Etablierung eines modernen Frontends

Für Dein Projekt nur das Beste

Die SAP Commerce Cloud eignet sich vor allem für diejenigen Unternehmen, die bereits andere SAP-Lösungen im Einsatz haben oder eine Lösung für sehr komplexe Anforderungen suchen. Ebenfalls eignet sich die SAP Commerce Cloud eher für große Unternehmen bzw. Konzerne. Für den Großteil der Mittelständler kann diese Lösung überdimensioniert und wiederum einschränkend sein. Wer auf eine flexible und zukunftssichere Lösung setzen möchte, dem empfehlen wir ganz klar commercetools als Alternative zu SAP.

commercetools ist ein auf der MACH-Architektur basierendes E-Commerce-System, das sich durch seine besonders hohe Skalierbarkeit und Flexibilität auszeichnet. Mit einem starken Ökosystem aus weiteren MACH-zertifizierten Partnern lässt sich ein Technologie-Stack zusammenstellen, der auf die individuellen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten ist und sich agil an Marktentwicklungen anpassen kann. Wir von kernpunkt sind zertifizierter und MACH Systems Integrator und Premier Partner von commercetools und unterstützen Dich gerne dabei. Kontaktiere uns noch heute und lass uns gemeinsam Dein E-Commerce-Projekt zum Erfolg führen.

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Matthias Steinforth

Managing Partner

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